Nach oben



Büroarbeit gesünder gestalten

Büroarbeiter leiden häufig unter Bewegungsmangel und psychischem Stress. Schon kleine Veränderungen am Arbeitsplatz helfen die Gesundheit zu fördern. Im folgenden Ratgeber erhalten Sie Tipps und Tricks für ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und gesunde Abwechslung im Büroalltag.


Mehr Bewegung im Büroalltag

Langes Sitzen ermüdet und überlastet die Muskulatur. Verspannungen, Denkblockaden und allgemeines Unwohlsein sind die Folgen. Schon ein kleiner Gang zwischendurch erfrischt Körper und Geist. Er kann zum Beispiel zum Kopierer oder zur Kaffeemaschine in einem anderen Raum führen. Nebenbei treffen Sie vielleicht sogar den ein oder anderen Kollegen auf einen kurzen Plausch, was das soziale Klima im Büro hebt und Einsamkeitsgefühlen bei der Büroarbeit vorbeugt.


Nutzen Sie die Pausenzeiten bewusst zur Bewegung. Statt ausgiebigem Mahl in der firmeneigenen Kantine, verspeisen Sie Ihr Pausenbrot mal draußen auf einer Parkbank oder unternehmen Sie kleinere Besorgungen während der Mittagspause. Finden Sie dabei gedanklichen Abstand zu den Problemen am Schreibtisch, um sich hinterher mit neuen Einfällen und Elan Ihrer Aufgabe widmen zu können.



Dynamik beim Sitzen

Ein passender Bürostuhl sollte dynamisches Sitzen erlauben und richtig auf Sie eingestellt sein. Nur wenn Sitzhöhe, Widerstand, Rücken- und Armlehne mit dem Körperbau des Benutzers harmonieren, entfalten diverse Entlastungs- und Wippfunktionen ihr volles Potential. Was Sie bei der Sitzposition beachten sollten, erfahren Sie in unserem Wegweiser für gesundes Sitzen. Weitere, wichtige Tipps für ergonomisches Arbeiten im Sitzen:

  • Höhenverstellbare Schreibtische ermöglichen aufrechtes Sitzen für Menschen jeder Größe.
  • Beim optimalen Abstand zwischen Stuhl und Schreibtisch sind die Arme gerade am Körper und die Ellenbogen greifen rechtwinklig nach vorn.
  • Gelkissen zur Handablage vor der Tastatur erhöhen den Komfort.
  • Die Tastatur selbst sollte beim Tippen leichtgängig sein und die Fingerknöchel nicht stauchen.
  • Der Blinkwinkel zum Bildschirm führt von der Augenpartie geradeaus.
  • Die oberste Zeile darf dabei nicht über dem Gesichtsfeld liegen, um eine angespannte Nackenhaltung zu vermeiden.
  • Werden mehrere Bildschirme eingesetzt, sollten sie in Höhe, Schärfe und Farbeinstellung übereinstimmen sowie im Abstand zum Betrachter gleich weit weg positioniert werden. Das schont die Augen beim Hin- und Herwechseln.

Noch mehr Tipps zur Einrichtung von Bildschirmarbeitsplätzen erhalten Sie in unserem Ratgeber für Bildschirmarbeitsplätze.


Entdecken Sie unser Ergonomie-Sortiment:


Ab und zu im Stehen arbeiten

Arbeitsmediziner empfehlen Büromenschen 2/3 der Zeit im Sitzen und 1/3 im Stehen zu Arbeiten. Um sich diesem Richtmaß zu nähern, gibt es verschiedene Strategien:

  • Sitz- und Stehschreibtische sind eine Sonderform der höhenverstellbaren Schreibtische. Ihre Tischplatte kann im Sitzen genutzt oder so weit nach oben gefahren werden, dass auch im Stand eine angenehme Arbeitshöhe entsteht.
44 Varianten zur Auswahl
ab 499,-
20 Varianten zur Auswahl
ab 259,-
8 Varianten zur Auswahl
ab 199,-
12 Varianten zur Auswahl
ab 899,-


Nicht alle Tätigkeiten erfordern das Sitzen vorm Monitor:

  • Halten Sie Präsentationen im Stehen.
  • Versuchen Sie beim Telefonieren mit Headset durch den Raum zu wandeln oder während der gedanklichen Vorausplanung Ihrer kommenden Aktivitäten im Stand zu denken und den Blick aus dem Fenster schweifen zu lassen.
  • Gießen Sie zwischendurch die Büropflanzen oder melden Sie sich freiwillig für kleine Botengänge.

Diktiergeräte helfen beim Festhalten der Notizen, wenn keine geeignete Schreibunterlage für das Arbeiten im Stehen vorhanden ist. In der Regel findet sich auch die Oberfläche eines Aktenschranks, ein Wandregal oder ein selbstgebautes Podest als Alternative.


Kleine Übungen für Zwischendurch

Versuchen Sie im Büro regelmäßig kleine Sporteinheiten zu absolvieren. Wenn sich Verspannungen ankündigen, helfen die Bewegungen aus unserem Ratgeber Fit am Schreibtisch - Die richtigen Übungen gegen Verspannungen.

Zum Ausgleich für die nach vorn gebeugte Arbeitshaltung empfiehlt es sich die Arme gelegentlich in die Luft zu strecken. Entweder Sie simulieren im Sitzen nur theoretisch die Greifbewegung wie sie mit hochgetreckten Armen eine Leiter emporklettern oder Sie finden eine Möglichkeit, dies tatsächlich in Ihren Arbeitsablauf zu integrieren.

Noch ein Tipp für die Damen: Hohe Schuhe sehen gut aus, führen beim Sitzen am Schreibtisch aber mittelfristig zu Problemen. Schaut gerade niemand hin, versuchen Sie die Highheels beiseite zu schieben und stattdessen ein paar Ausgleichsübungen zu vollführen. Heben Sie dazu die Zehenspitzen soweit wie möglich an, während die Ferse auf dem Boden steht. Anschließend wechseln Sie auf die Zehenspitzen und heben dabei die Ferse. Dieses Wippen wiederholen Sie so oft es Ihnen guttut. Eine andere Übung sind kreisende Bewegungen des Fußes in der Luft, bei denen die Fuß- und Sprunggelenke mobilisiert werden.

Bewegung im Team

Gemeinsame Erlebnisse machen Spaß und fördern den Teamgeist. Wie wäre es, wenn Sie statt gemeinsamer Mittagbestellung und diversen Tippspielen Ihre Kollegen demnächst für gesundheitsförderliche Projekte begeistern? Zusammen lässt sich der innere Schweinhund besser besiegen als allein.

Vorschläge:

  • Bilden Sie Radfahrgemeinschaften für Ihre Arbeitswege.
  • Diverse Online-Apps fördern den sportlichen Wettbewerb untereinander.
  • In allen größeren Städten gibt es mittlerweile Firmenläufe, bei denen Sie als Team auf einer kurzen Laufdistanz gegen andere Büros antreten können.
  • Achten Sie gemeinsam auf die Ernährung. Ab und zu mal Fastfood als Belohnung ist okay. Allerdings sollten für den Alltag gesündere Alternativen erprobt werden. Machen Sie sich in der Umgebung Ihres Bürostandorts gemeinsam auf die Suche nach geeigneten Anbietern.

Unternehmerisches Handeln für die Gesundheit – Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Unternehmen, die ein betriebliches Gesundheitsmanagement für Ihre Belegschaft betreiben, liegen voll im Trend. Im Rahmen des BGM werden gesundheitliche Gefährdungspotentiale analysiert und gezielt Präventionsmaßnahmen eingeleitet. Wie diese aussehen, hängt von individuellen Faktoren ab. Deswegen wurden an dieser Stelle exemplarisch einige Ansatzpunkte herausgegriffen:

Tipps für gesunde Arbeitsraumeinrichtung

  • Achten Sie bei der Büroeinrichtung auf ergonomische Arbeitsplätze. Bürodrehstühle, die dynamisches Sitzen erlauben, gehören unbedingt dazu.
  • Ermöglichen Sie eine persönliche Arbeitsatmosphäre, indem Sie zum Beispiel erlauben, dass Mitarbeiter kleine Glückbringer oder persönliche Lieblingsblumen am Arbeitsplatz aufstellen dürfen und bei generellen Umgestaltungen der Büroräume ein Mitspracherecht haben.
  • Vermeiden Sie Lärm, wo es nur geht. Statten Sie alle Arbeitsplätze mit Kopfhörern aus, verbannen Sie laute Drucker und Maschinen in separate Nebenräume und achten Sie beim Neukauf von Informationstechnik und sonstigen Geräten neben den allgemeinen Funktionskriterien zusätzlich auf geringe Schallemission.
nur 199,- statt 369,-
8 Varianten zur Auswahl
ab 479,-
6 Varianten zur Auswahl
ab 199,-

Tipps für organisatorische Maßnahmen gegen Burn-Out

  • Gönnen Sie den Mitarbeitern im Büro feste Pausenzeiten. Wer sich auf eine genaue Uhrzeit der Arbeitsunterbrechung verlassen kann, tritt im privaten Umfeld verbindlicher auf, legt Telefongespräche bewusst in die freie Zeit und hat dafür während der Arbeit weniger Angst etwas zu verpassen.
  • Arbeiten in Gleitzeit oder Homeofficephasen ermöglichen Ihrer Belegschaft Freiräume, um Berufliches und Privates besser unter einen Hut zu bringen. Wer das Vertrauen des Arbeitsgebers spürt, indem er nicht minutengenau im Büro erscheinen muss, nimmt Vorsorgetermine beim Arzt häufiger war und lebt insgesamt entspannter.
  • Setzen Sie auf ein Belohnungssystem zur Mitarbeiterbindung. Wer seinen Einsatz gedankt bekommt, fühlt sich wertgeschätzt und neigt weniger zu Schaffenskrisen. Wenn es kein komplexes System mit dynamischen Belohnungsszenarien sein soll, sorgt schon eine kleine Liste mit Geburtstagen und Jubiläen für ausreichend Anlässe.


Tipps für eine angenehme Arbeitsatmosphäre:

  • Lüften Sie regelmäßig. Stoßlüften ist nachweislich besser als Arbeiten bei angeklapptem Fenster, denn ständige Zugluft und Geräusche von draußen werden auf Dauer anstrengend.
  • Bringen Sie Farbe ins Büro, in tristen Räumen leidet die Kreativität. Wenn Sie sich scheuen, deckende Wandfarben in angemieteten Gewerberäumen anzubringen, helfen große Bilder, Vorhänge, Skulpturen und andere Dekorationsobjekte als bunter Blickfang.
  • Pflanzen verbessern das Raumklima. Haben Sie Bedenken bezüglich Ihres grünen Daumens, können Sie die Pflege an professionelle Hände delegieren. Einige Dienstleister aus dem gärtnerischen Bereich sind auf die Vermietung repräsentativer Pflanzen für Geschäftsräume spezialisiert.


Wussten Sie schon…?

  • Dienstfahrräder können in Deutschland seit 2012 als Betriebsausgaben steuerlich abgesetzt werden. Wie beim Dienstwagen überlässt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer das Fahrrad zu Dienstzwecken. Weitere Vereinbarungen über die private Nutzung des in der Regel hochwertigen Zweirads regelt ein entsprechender Anhang zum Arbeitsvertrag.

  • Bürohunde dienen in immer mehr Unternehmen als soziale Wunderwaffe. Ob Tiere am Arbeitsplatz erlaubt sind, entscheidet der Arbeitgeber. Es ist rechtlich möglich, testweise die Erlaubnis zum Mitbringen von Tieren zu erteilen und diese zu einem späteren Zeitpunkt zu widerrufen.


Fazit

Schon mit wenig Aufwand kann jeder Einzelne mehr Bewegung in seinen Büroalltag bringen. Dynamisches Sitzen wird durch ergonomische Bürodrehstühle gefördert. Das Arbeiten im Stand bringt zusätzliche Abwechslung. Kleine Übungen zwischendurch helfen gegen Verspannungen und fördern die Durchblutung. Versuchen Sie das ganze Team zu gesünderem Verhalten zu motivieren. Als Arbeitgeber finden Sie in der Literatur zum betrieblichen Gesundheitsmanagement vielfältige Ansätze für eine angenehme Arbeitsatmosphäre.